Das DNT im Interview: “Weltoffenheit und Vielfalt gehören für unser Haus zu den Voraussetzungen”

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In unserem Format “Fünf Fragen an…” möchte HiWelt Institutionen, Museen, Theater etc. vorstellen, die sich für eine weltoffene Gesellschaft und politische Bildung einsetzen. Unsere Fragen an das Deutsche Nationaltheater in Weimar hat ihr Generalintendant Hasko Weber beantwortet.

HiWelt: Inwiefern tritt das Deutsche Nationaltheater für eine weltoffene und vielfältige Gesellschaft ein?

Weber: Weltoffenheit und Vielfalt gehören für unser Haus zu den Voraussetzungen jeder Form von künstlerischer Arbeit. Theater ist Teil des öffentlichen Raums und innerhalb unserer demokratischen Lebensform versuchen wir mit allem, was wir auf den Weg bringen, für diese Werte einzustehen.

HiWelt: Welche Rolle spielt für eine weltoffene Gesellschaft Ihrer Meinung nach die Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Geschichte (in Thüringen und darüber hinaus)?

Weber: Ohne ein historisches Selbstverständnis sind Haltungen und Positionierungen in der Gegenwart nicht plausibel zu vertreten. Deshalb bedarf es immer einer aktiven Auseinandersetzung mit Geschichte.

HiWelt: Welche Schritte geht das Deutsche Nationaltheater heute und in der Zukunft, um sich für eine demokratische Bildung im Sinne einer weltoffenen Gesellschaft einzusetzen?

Weber: Hier stehen für uns aus meiner Sicht laufende und geplante Fort- und Weiterbildungen für alle Mitarbeiter*innen des DNT und der Staatskapelle Weimar im Zentrum. Die Themen orientieren sich an unseren betriebsinternen Leitlinien. Schwerpunkte sind: Kommunikation, Antidiskriminierung und klimaneutrales Arbeiten.

HiWelt: Inwiefern greift das Deutsche Nationaltheater gesellschaftliche Debatten auf?

Weber: Nach meiner Ansicht entwickeln sich gesellschaftliche Debatten in eine schwer voneinander trennbaren Komplexität. Jedes Konzert und jede Aufführung wird von den Besucher*innen aus kritischer Perspektive heraus wahrgenommen. Das ist entscheidend. Selbstverständlich fließen diskursive Themen in unsere Spielplangestaltung ein.

HiWelt: Welche gesellschaftlichen Herausforderungen werden sich (kulturnahe) Institutionen in der Zukunft stellen müssen?

Weber: Zum einen wird es maßgeblich Finanzierungsfragen zu beantworten geben, zum anderen wird sich das Selbstverständnis unserer demokratischen Lebensform an den Herausforderungen existenzieller Bedrohungen verändern müssen. Ohne Einschränkungen oder Rahmensetzungen wird unsere Wirtschafts- und Konsumgesellschaft kollabieren. Es geht dabei auch um einen Wandel unserer Kultur der Vernunft.

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